Insel Comino
Geographische Lage und Geschichte
Die Insel Comino ist die kleinste der drei bewohnten Inseln des maltesischen Archipels und liegt zwischen Malta und Gozo. Mit einer
Fläche von etwa 3,5 km², einer Länge von 2,6 km und einer Breite von 2,1 km erreicht sie am höchsten Punkt, dem Redoubt Hill, eine
Höhe von 75 m.
Die Vegetation auf Comino ist spärlich. Neben Agaven und Feigenkakteen findet man kleinere Aleppokiefern und Oleanderbüsche. Nach feuchten Wintern wachsen im Frühling auch Heidekraut, Thymian und verschiedene Hartgräser. Zudem ist die Insel ein Zufluchtsort für Vögel und wurde als Vogelschutzgebiet ausgewiesen.
Comino blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Bereits zur Bronzezeit besiedelt, wurden an der Westküste Gräber aus der punisch-phönizischen Epoche entdeckt. Im Mittelalter lebten zeitweise bis zu 200 Menschen auf der Insel, und es wurde der für die Insel namensgebende Kümmel angebaut. In dieser Zeit nutzten Piraten die höhlenreiche Küste als Schlupfwinkel, bis sie Anfang des 17. Jahrhunderts von den Johannitern vertrieben wurden. 1618 ließ Großmeister Alof de Wignacourt den Santa Marija Tower errichten, um die Insel zu sichern. Im 18. Jahrhundert kamen die Santa Marija Gun Battery und die heute nicht mehr vorhandene Santa Marija Redoute hinzu. Comino diente auch als Gefängnisinsel und während der britischen Herrschaft als Quarantänestation für Seeleute.
Heute ist Comino vor allem für die Blaue Lagune bekannt, eine Bucht mit kristallklarem, türkisfarbenem Wasser, die zahlreiche Touristen zum Schwimmen, Schnorcheln und Tauchen anzieht. Die Insel ist nahezu unbewohnt; im Jahr 2020 lebten dort lediglich zwei ständige Bewohner. Es gibt keine Dörfer oder Einkaufsmöglichkeiten, lediglich einige wenige Gebäude wie die kleine Annunciation Church an der Santa Marija Bay, eine Polizeistation und den markanten Santa Marija Tower. Ein Hotel, das Comino Hotel mit 95 Zimmern, schloss Ende 2019 dauerhaft und soll abgerissen werden. Die Insel ist ein beliebtes Ziel für Tagesausflüge und bietet Ruhe und Natur abseits des städtischen Trubels.
Comino diente auch als Kulisse für verschiedene Filmproduktionen. So wurden beispielsweise Szenen für den Film "Troja" auf der Insel gedreht.
Die Insel ist von Malta und Gozo aus mit Fähren erreichbar, die regelmäßig von Ċirkewwa auf Malta und Mġarr auf Gozo ablegen. Aufgrund ihrer geringen Größe und der fehlenden Infrastruktur ist Comino ein ideales Ziel für Naturliebhaber, Wanderer und Fotografen, die die unberührte Landschaft und die beeindruckenden Küstenformationen erkunden möchten.